
Passierte Kost präsentiert: 5 Minuten Gesundheitswesen Folge 19/2024
1. TI-Messenger von der gematik zugelassen
Der Anbieter Framedly hat für seinen TI-Messenger als erster eine Zulassung der gematik erhalten. Die Gründer Niklas Zender und Phillipp Kurtz sagten, der Messenger erfülle die hohen Datenschutzanforderungen, sei benutzerfreundlich und trage dazu bei, Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten. Und wie Florian Hartge von der gematik erklärte, können derartige Messenger von Praxisteams, Krankenhäusern und anderen medizinischen Nachrichten zum Verschicken von Kurznachrichten benutzt werden. Somit schließt sich eine weitere Lücke in der Digitalisierung und die Direktkommunikation im Versorgungsalltag wird erleichtert. Der Markt der TI-Messenger unterliegt gewissen Vorlagen der gematik und mehrere Unternehmen haben bisher verschiedene Lösungen, je nach Bedürfnissen der Nutzer:innen, entwickelten. Es dürften also in Zukunft noch mehr Messenger zugelassen werden. Diese sind interoperabel und so können Akteure im Gesundheitswesen problemlos kommunizieren, egal welchen Anbieter sie nutzen.
Quelle:gematik.de
2. Bessere interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich
Die Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung hat letzte Woche eine neue Stellungnahme veröffentlicht. In dieser geht es um die Überwindung der Sektorengrenzen des deutschen Gesundheitssystems. Im Kern schlägt die Kommission vor, dass kleinere Krankenhäuser verstärkt ambulante Leistungen anbieten sollen und ein Primärarztsystem aufgebaut wird. Außerdem soll die Versorgung regional, und gemeinsam für den ambulanten und stationären Bereich geplant werden. Bundesgesundheitsminister Lauterbach sagte, man müsse das System fit für die Babyboomer-Generation machen. Dazu gehöre, die ambulante und stationäre Versorgung besser aufeinander abzustimmen. Vorallem sollten unnötige Krankenhausaufenthalte vermieden werden sowie unnötiger Personaleinsatz. Und Professor Tom Bschor von der Regierungskommission sagte, es benötige kluge Konzepte, um den Fachkräftemangel in Zukunft auszugleichen.
3. Mehr Verantwortung für die Pflege
In der eben genannten Stellungnahme wird auch der Pflege eine wichtige Rolle zugeschrieben. Denn die Trennung der Gesundheitsversorgung in einen ärztlichen und nichtärztlichen Sektor verstärkt laut Regierungskommission die Folgen des Fachkräftemangels. Deshalb sollen Pflegefachpersonen verstärkt in der Primärversorgung eingesetzt werden. Neue Berufsfelder, wie zum Beispiel die Advanced Nurse Practitioner, könnten mehr therapeutische Verantwortung übernehmen, insbesondere bei der Versorgung von chronisch kranken Menschen. Viele Tätigkeiten in diesem Bereich seien auch ohne Arztvorbehalt möglich heißt es in der Stellungnahme. Und auch die Versorgungssteuerung wird explizit genannt. Diese könne in Zukunft von rein pflegerischer Seite erfolgen.
Quelle:bibliomed-pflege.de
4. Unterstützung für Kliniken auf dem Land
In Bayern ist ein neues Förderprogramm für kleinere Krankenhäuser auf dem Land gestartet. In den kommenden fünf Jahren sollen dafür rund 100 Millionen Euro ausgegeben werden. Ab sofort können Kliniken beim Bayrischen Landesamt für Pflege Anträge auf finanzielle Unterstützung stellen. Häuser sollen mit dem Geld notwendige Anpassungsmaßnahmen umsetzen, sowie Strukturgutachten, Umsetzungskonzepte und bauliche Anpassungsmaßnahmen. Ziel des Projekts sei es, die negativen Auswirkungen der Krankenhausreform abzufedern. Denn durch diese kommt es zu deutlichen Veränderungen in der Krankenhauslandschaft und Kliniken auf dem Land zu besonders betroffen. In der Fläche spielten sie aber eine wichtige Rolle bei der medizinischen Versorgung. Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach betonte jedoch, dass sie die Bundesregierung noch immer in der Verantwortung sieht, die auskömmlichen Betriebsfinanzierungen zu tragen.
Quelle:aerzteblatt.de
5. Nachteile für nicht heterosexuelle Pflegekräfte
Laut einer Studie mit über 90.000 Teilnehmern sterben lesbische und bisexuelle Pflegekräfte früher als heterosexuelle. Laut der Harvard Medical School in Boston liegt das daran, dass lesbische und bisexuelle Frauen im Vergleich zu heterosexuellen Frauen systematisch gesundheitlich benachteiligt werden. Diese Ungleichheiten seien vorallem auf Stressfaktoren wie zwischenmenschliche und strukturelle Stigmatisierung zurückzuführen. Durch den vermehrten Stress würde die gesamte Lebenszeit hinweg ein schlechterer Gesundheitszustand gefördert, der wiederum Krankheiten auslösen kann. Für die Studie wurden nach Angaben des Ärzteblatt Pflegekräfte untersucht, die zwischen 1945 und 1964 geboren sind.
Quelle:bibliomed-pflege.de
6. Veranstaltungstipp
Ihr habt am 26. und 27. September noch nichts vor? Dann haben wir was für euch. An diesen Tagen findet im Messe- und Congress Centrum Halle Münsterland in Münster der Deutsche Fachpflegekongress und der Deutsche OP-Tag statt. Das Programm widmet sich spannenden Themen rund um Intensivpflege, Anästhesie, OP-Pflege und Notfallpflege. Neben Fallvorstellungen wird es auch Praxisworkshops geben. Den Frühbucherrabatt erhaltet ihr noch bis zum 30. Juni. Über den folgenden Link https://deutscher-fachpflegekongress.de/programm/ findet ihr weitere Infos zum Programm.
Quelle:bibliomed-pflege.de