1. Ausbildungszahlen in der Pflege rückläufig

Das Statistische Bundesamt hat Daten zu den Ausbildungsverträgen in der Pflege veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die Zahlen von 2021 bis 2022 um rund 7% zurückgegangen sind. Allerdings wurde betont, dass dies vorläufige Ergebnisse seien und man keine voreiligen Schlüsse daraus ziehen könne. Das bestätigte nun auch von Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats. Sie betitelte es als unseriös und populistisch aus den Zahlen voreilige Schlussfolgerungen zu ziehen. Man müsse auf das abschließende Ergebnis warten. Und auch dann sei es wichtig, die Beobachtungen in den richtigen Kontext einzuordnen. Dazu gehöre zum Beispiel wie die Zahlen in anderen Branchen aussehen oder welche Rolle die Corona Pandemie spielt. Des Weiteren betont Vogler die Sinnhaftigkeit der generalistischen Ausbildung. Die Einführung dieser sichere die Nachhaltigkeit der Pflege und biete den Absolvent:innen Berufschancen in allen Versorgungsbereichen.

Quelle:deutscher-pflegerat.de
Quelle: springerpflege.de

2. Landespflegekammer zu Leiharbeit

Die Landespflegekammer in Rheinland-Pfalz hat ein fünfseitiges Positionspapier zum Thema Leiharbeit in der Pflege vorgestellt. Präsident Markus Mai erklärte, man wolle die Leiharbeit nicht verbieten, aber dafür sorgen, dass die Unternehmen sie möglichst nicht mehr nutzen. Stattdessen müsse das Stammpersonal stärker motiviert, und die Leiharbeitsanbieter besser reguliert werden. Laut Mai sind Leiharbeiter weniger gut auf die Bedürfnisse der Patient:innen eingestellt als das Stammpersonal. Außerdem seien die Einsätze teuer, wodurch Geld von der Pflege abgeht. Daher sollten die Krankenkassen nur so viel erstatten, wie sie auch für das Stammpersonal gezahlt hätten. Der Rest sollte vom Heim gezahlt werden. Im selben Zuge forderte die Pflegekammer eine Ausbildungsoffensive und eine deutliche Erhöhung der Vergütung für Wechselschichten von derzeit 120 auf 1.200 Euro brutto.

Quelle: aerzteblatt.de

3. Reform der Pflegeversicherung wird konkreter

Das Bundesgesundheitsministerium hat letzte Woche einen Gesetzentwurf zur Reform der Pflegeversicherung beschlossen. Damit will die Regierung auf die stark gestiegenen Kosten in der stationären und ambulanten Pflege reagieren, welche oftmals von Pflegenden und Angehörigen getragen werden müssen. Dies dürfe in einer Solidargemeinschaft nicht der Fall sein, sagte Karl Lauterbach. Der Entwurf umfasst unter anderem die folgenden Maßnahmen; zum 1. Januar 2024 sollen das Pflegegeld und die ambulanten Sachleistungsbeträge um 5% erhöht werden, genauso wie die Zuschläge, die die Pflegekasse an die Pflegebedürftigen in vollstationären Pflegeeinrichtungen zahlt. Außerdem sollen bessere Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte geschaffen werden durch zum Beispiel die Umsetzung des Personalbemessungsverfahrens und die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Digitalisierung und Pflege. Während das Gesundheitsministerium den Entwurf als Erfolg sieht, wird er vom Deutschen Pflegerat und dem Kuratorium Deutsche Altershilfe kritisiert. Beide Parteien sehen durch ihn nicht wirklich eine nachhaltige Stärkung der beruflichen Pflege. 

Quelle:bibliomed-pflege.de
Quelle: bundesgesundheitsministerium.de

4. Pflegepreis für Babyboomer-Lösungen

Noch bis Ende April läuft die Bewerbungsfrist für den 7. Deutschen Pflegeinnovationspreis. Dieser bezieht sich dieses Jahr auf die Frage wie sich die Gesellschaft auf das Altwerden der sogenannten Babyboomer-Generation einstellen kann. Denn ab 2040 werden die rund 13 Millionen Babyboomer das Pflegealter erreicht haben, wodurch eine enorme Versorgunglücke entstehen könnte. Gesucht werden soziale Träger, Institutionen und Initiativen, die alternative Unterstützungsmöglichkeiten, neue Pflegeangebote und Lebensweisen erproben. Beispiele hierfür sind Alten-WGs, Seniorengenossenschaften oder Quartiersprojekte mit Pflegeangeboten. Das Preisgeld ist auf sage und schreibe 10.000 Euro dotiert und wird von der Sparkassen-Finanzgruppe und der Union Krankenversicherung finanziert. Die Preisverleihung wird während des Deutschen Pflegetags Ende September in Berlin stattfinden.

Quelle:bibliomed.de

5. Vergütung für Pflegestudierende

Schon seit längerem fordert der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe, kurz DBfK, bessere Rahmenbedingungen für Pflegestudiengänge. Nun legte der Bundesrat einen Entschließungsantrag vor, der diesem Ziel etwas näherkommt. Durch den Antrag wird die Regierung aufgefordert, zeitnah einen Gesetzentwurf zur Vergütung von Pflegestudierenden während der Praxiseinsätze vorzulegen. Der DBfK ist zuversichtlich, dass der Studiengang dadurch attraktiver gemacht werden kann. Bisher werden die Praxiseinsätze nicht finanziell unterstützt. Christel Bienstein, DBfK-Präsidentin betonte die Wichtigkeit der Akademisierung der Pflege. Denn die Versorgungsanforderungen würden immer komplexer werden und Deutschland dürfe den Anschluss an internationale Standards nicht verlieren.

Quelle: dbfk.de

Mehr von passierte Kost finden Sie hier www.passiertekost-podcast.de und überall, wo man Podcasts hören kann!