1. NRW als Vorbild für die Krankenhausreform

Die bundesweite Krankenhausreform soll sich stärker an der bereits geplanten Reform in NRW orientieren. Das gab Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach letzte Woche nach der dritten Bund-Länder-Runde zur Krankenhausreform bekannt. Als Grundstein sollen die in NRW erarbeiteten 64 Leistungsgruppen für verschiedene Behandlungsarten dienen. Bei Bedarf könnten auf Bundesebene noch mehr hinzukommen, so Lauterbach. Die Reform sieht vor, dass die Leistungsgruppen die bisher geltende Fachabteilungsstruktur ersetzten, um eine präzisere Versorgungsplanung zu ermöglichen. Weitere Inspirationen dazu sollen aus der Schweiz kommen. Laut Gesundheitsministerium soll das Züricher Leistungsgruppen-Modell geprüft werden und für Ergänzungen sorgen. In den kommenden Wochen soll dann eine erste Analyse mit konkreten Zahlen zu den Auswirkungen vorliegen. Außerdem betonte Lauterbach die Wichtigkeit der Verknüpfung der Leistungsgruppen mit den geplanten Versorgungs-Leveln, in welche Krankenhäuser in Zukunft eingeteilt werden. Das bedeutet, dass bestimmte Leistungsgruppen bestimmten Leveln zugeordnet werden sollen. Ausnahmen im ländlichen Raum seien aber möglich.

Quelle:aerzteblatt.de

2. Pflege-Resilienzprogramm startet in Bayern

Ab Mitte April starten in Bayern Angebote zur Prävention psychischer Erkrankungen für Beschäftigte in der Langzeitpflege. Resilienz-Workshops und Teamcoachings sollen die Gesundheit der Pflegekräfte fördern, und psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Burn-Out vorbeugen. Durch Resilienztrainings sollen die Stressbewältigung der Mitarbeiter verbessert, und somit ein besserer Umgang mit Krisensituationen im Pflegeberuf vermittelt werden. Darüber hinaus sollen die Folgen der Corona-Pandemie aufgearbeitet, und Pflege-Teams durch Coachings wieder zusammengeführt werden. Auch für Führungskräfte wird es Angebote zur Sensibilisierung für psychische Belastungen der Mitarbeiter:innen geben. Für diese Maßnahmen stellt der Freistaat Bayern im laufenden und im kommenden Jahr insgesamt 17,8 Millionen Euro zur Verfügung.

Quelle:bibliomed-pflege.de

3. Steht die Leiharbeit vor dem Aus?

Aus einem überarbeiteten Gesetzentwurf für die Pflegereform geht hervor, dass die Leiharbeit in der Pflege eingedämmt werden soll. Dadurch will Lauterbach ungleiche Arbeits- und Entlohnungsbedingungen zulasten des Stammpersonals beschränken. Laut Entwurf sollen Pflegeeinrichtungen die Mehrkosten für Leiharbeit sowie die Vermittlungsgebühren für die Zeitarbeitsfirmen in Zukunft nicht mehr bei den Pflegekassen in Rechnung stellen dürfen. Tariflöhne sollen stattdessen als maximale Obergrenze gelten. Momentan gibt es in der Zeitarbeit häufig Vorteile für die Mitarbeitenden wie bessere Bezahlung und bessere Arbeitszeiten. Um dem entgegenzusteuern, will Lauterbach zusätzlich wirtschaftliche Anreize setzten, die das Stammpersonal halten. Ziel ist es, dass Zeitarbeit in Zukunft wieder als Ausnahme gilt und hauptsächlich kurzfristige Personalausfälle kompensiert. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hatte Anfang des Jahres Kritik an Leiharbeit in der Pflege geäußert, und damit neuen Wind in die Diskussion gebracht. Nach juristischer Einschätzung gibt es allerdings keine Chance auf ein Verbot der Leiharbeit. 

Quelle:bibliomed-pflege.de

4. Pflegende wollen Pflegekammer in Berlin

In Berlin haben Pflegekräfte letzte Woche vor dem Berliner Abgeordnetenhaus für die Einführung einer Pflegekammer demonstriert. Dazu aufgerufen hatten der Deutsche Pflegerat, der Landespflegerat, der DBfK Nordost sowie weitere Pflegeorganisationen. Mit der Aktion sollte ein von der CDU-Fraktion eingebrachter Gesetzentwurf unterstützt werden, sowie eine Befragung von 2015, in der fast 60% der Befragten eine Pflegekammer forderten. Pflegende wollen endlich gehört werden und über ihre eigene Profession mitentscheiden, hieß es von Seiten der Organisatoren. Außerdem könne die Versorgungssicherheit in Berliner Pflege- und Gesundheitseinrichtungen durch eine Pflegekammer wesentlich verbessert werden. Ob die Einführung gelingt, ist noch unklar. Bisher hatte die rot-rot-grüne Koalition eine ablehnende Haltung gezeigt.

Quelle: springerpflege.de

5. Projekt für mehr Männer in der Pflege

Der Verein „Gesundheitswirtschaft Nordwest“ hat in einem vom Gesundheitsministerium geförderten Projekt untersucht, welche positiven und negativen Einflüsse Männer in die Pflege locken oder davon abhalten. Dies geschah in Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Partnereinrichtungen, Hochschulen und weiteren Akteuren, und verfolgte das Ziel, den Anteil männlicher Pflegekräfte zu erhöhen. Durch Aufklärungskampagnen und gezielte Ansprache junger Männer sollen Vorurteile zukünftig abgebaut werden. Denn viele junge Männer und Jungen im Schulalter weisen Wissenslücken auf, die zu einer mangelnden Identifikation mit dem Beruf führen. Als Ergebnis des Projektes wurde eine praxisorientierte Broschüre mit konkreten Handlungsempfehlungen für Pflegeeinrichtungen vorgelegt. Ziel ist es, Stereotype zu vermeiden und die Vielfalt des Berufes anschaulich darzustellen.

Quelle: springerpflege.de

Mehr von passierte Kost finden Sie hier www.passiertekost-podcast.de und überall, wo man Podcasts hören kann!